Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK):

Wer wir sind, was wir tun, wie wir arbeiten und was wir glauben

MEHR ERFAHREN

1. Wer wir sind: Ein Werk, das von der verfolgten Kirche selbst gegründet wurde

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche ist das Hilfswerk für verfolgte Christen, das von der verfolgten Gemeinde selbst gegründet wurde. Der lutherische Pfarrer Richard Wurmbrand verbrachte insgesamt mehr als 14 Jahre wegen seines Glaubens in verschiedenen rumänischen Gefängnissen. 1964 kam Richard Wurmbrand aus dem Gefängnis frei. Im darauffolgenden Jahr gelang es zwei norwegischen Missionen, ihn gegen eine Art Lösegeld freizukaufen. Richard und Sabina Wurmbrand waren eigentlich nicht bereit, das Land zu verlassen, aber etliche leitende Brüder der Untergrundkirche baten Richard dringend, die Möglichkeit zu ergreifen und so zur „Stimme der Untergrundkirche“ im Westen zu werden. Die Wurmbrandfamilie gelangte in den Westen – zunächst nach Norwegen, dann nach England, wo Richard Wurmbrand sein Buch „Gefoltert für Christus“ schrieb, und schließlich nach Amerika. 1967 begann der offizielle Aufbau der Mission. Weltweit als Voice of the Martyrs. 1969 wurde die Arbeit Deutschland als Verein anerkannt; und die Hilfsaktion Märtyrerkirche war hinfort die „Stimme der Märtyrer“ im deutschsprachigen Raum. Natürlich gab es auch Kritik. „Controversy“, daran war Richard Wurmbrand gewöhnt. Ihm war es wichtig, dass aus all den Berichten und Zeugnissen über inhaftierte Christen „Jesus Christus sichtbar werden (soll), der uns im Glauben erhielt und die Kraft zum Überwinden verlieh.“ Wurmbrand wollte weniger über das Leid an sich berichten, sondern davon erzählen, wie im Aufblick auf Jesus das Leid überwunden werden kann.

Als Hilfswerk, das von verfolgten Christen selbst gegründet wurde und seinen Auftrag im „Stimme-sein“ sieht, wissen wir, die verfolgte Gemeinde ist kein Bittsteller. Im Gegenteil, ihr Zeugnis fordert Christen in der freien Welt heraus, selbst eindeutiger in der Nachfolge Jesu zu leben und dann auch den um ihres Glaubens willen Bedrängten beizustehen.

Wer wir sind - Richard Wurmbrand

2. Was wir tun: Durch 170 Projekte verfolgte Christen ermutigen und ihnen helfen

Im vergangenen Jahr konnte die HMK in 50 Ländern verfolgten Christen durch 170 Projekte helfen und neue Hoffnung geben.

Die HMK finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Um dem Vertrauen unserer zahlreichen Spender gerecht zu werden, haben wir uns zur Einhaltung anerkannter Spendengrundsätze verpflichtet.

Die HMK trägt die Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für Soziale Fragen (DZI) und der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Die HMK gilt als „geprüft und empfohlen“.

Die HMK organisiert die Hilfe in den Ländern der Märtyrer schnell und direkt durch Partner vor Ort. Dabei richtet sich die Hilfe stets nach den konkreten Bedürfnissen vor Ort und reicht von medizinischer Hilfe über Rechtsbeistand und Förderung der Evangelisation bis zur Soforthilfe für Flüchtlinge durch Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln, Decken, Medikamenten usw.

In ihrem Monatsmagazin „Stimme der Märtyrer“ informiert die HMK Wurmbrand Erbe entsprechend sowohl über die Situation verfolgter Christen in aller Welt als auch über die laufende Projektarbeit zur Unterstützung der bedrängten Gemeinde. So können Freunde und Spender der HMK mehr über Schwerpunkte der weltweiten Projektinvestitionen, Glaubenserfahrungen der verfolgten Christen und Gebetsanliegen der bedrängten Gemeinde erfahren. Die „Stimme der Märtyrer“ kann kostenlos bei der HMK bestellt werden: info@verfolgte-christen.org.

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche ist als ein gemeinnütziger Verein eingetragen. Spenden an das Werk sind steuerlich absetzbar.

3. Wie wir arbeiten: Als Brückenbauer zwischen verfolgter und freier Gemeinde

Als Hilfs- und Missionswerk arbeitet die HMK Seite an Seite mit der bedrängten Gemeinde Jesu und baut gleichzeitig die Brücke zu den Kirchen, Kreisen und Gemeinden bei uns. Die HMK versteht sich so als Brückenbauer zwischen verfolgter und freier Gemeinde.

Die HMK arbeitet rechtlich und finanziell unabhängig. Unser Vereinssitz befindet sich in Uhldingen am Bodensee. Von hier aus und aus unserem Büro in Wetzlar heraus organisieren wir die Hilfe für verfolgte Christen auf der ganzen Welt.

Dabei werden eingehende Projektanträge durch die Projektabteilung vorbereitet, bearbeitet, geprüft, bewertet und dem Projektausschuss zur Entscheidungsfindung vorgelegt. Bedarf, Plausibilität sowie Kompatibilität mit den HMK-Grundsätzen fließen in den Entscheidungsprozess ebenso ein wie Überlegungen zur Mittelverteilung auf die unterschiedlichen Projektbereiche.

Im Falle einer positiven Entscheidung und der daraus resultierenden Zusammenarbeit helfen Berichte, den Projektverlauf zu verfolgen und die Mittelverwendung nachzuvollziehen. Projekte werden jeweils für ein Jahr bewilligt. Folgeanträge sind möglich. Idealerweise ist der Projektpartner nach etwa drei Jahren imstande, selbstständig weiterarbeiten zu können.

Projektarbeit und Projektmanagement bilden das Herzstück der HMK-Arbeit. Hier laufen die Fäden zusammen, die wir als Brücke zwischen der verfolgten und freien Gemeinde knüpfen können. Durch zahlreiche persönliche Kontakte und kurze Wege ist die HMK in der Lage, eine optimale und nachhaltige Mittelverwendung sicherzustellen. Wir kennen unsere Partner und wir kennen die Gemeinden, die bestimmte Projekte unterstützen. Spendengelder werden bei uns NICHT an irgendwelche übergeordneten Büros oder Organisationen weitergeleitet, sondern durch unsere eigene Projektabteilung in die weltweiten Projekte investiert. So können die Projekte und der Mittelfluss von unserer Projektabteilung direkt überwacht und gesteuert werden. Die engen Kontakte ermöglichen es uns, auch den seelsorgerlichen Beistand zu gewähren, den wir ebenfalls als unseren satzungsgemäßen Auftrag sehen.

Hierzulande Gruppen, Kreise und Gemeinden durch das Zeugnis der Christen in den Ländern der Märtyrer zu ermutigen, ist der andere Schwerpunkt unserer Arbeit. Hierzu berichten wir in Gemeinden und bringen authentische Informationen in unserem Monatsmagazin. Die Authentizität der Berichte wird dabei durch die eigene Durchführung der Projekte sowie den persönlichen Kontakt zu den Verfolgten gewährleistet.

Die HMK leistet ihre Arbeit in der Rechtsform eines Vereins. Der Verein Hilfsaktion Märtyrerkirche e.V. wählt als Leitungsgremium einen Vorstand, der wiederum den Missionsleiter beruft. Mitgliederversammlung, Vorstand und Missionsleitung erarbeiten gemeinsam die Schwerpunkte der internationalen Projektarbeit und der Arbeitsschwerpunkte in der freien Welt, wobei unsere Projektarbeit das hauptsächliche Bindeglied zwischen den Kirchen hierzulande und der bedrängten Gemeinde in aller Welt darstellt.

Was wir glauben: In Jesus allein ist das Heil

Auf der Basis des Apostolischen Glaubensbekenntnisses arbeitet die HMK als überkonfessionelles Werk mit Gemeinden verschiedener Denominationen im In- und Ausland zusammen. Die Basis unseres Glaubens bildet die Heilige Schrift.

Aus der Bibel geben uns insbesondere die folgenden Verse für unsere Arbeit Orientierung und Weisung:

Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Joh 14,6)

Gerade an diesem Absolutheitsanspruch Jesu entzündet sich der Widerspruch und letztlich der Hass der Welt. Hier zu helfen sind wir aufgerufen:

Kümmert euch um alle, die wegen dieses Bekenntnisses gefangen sind. Sorgt für sie wie für euch selbst. Steht den Christen bei, wenn sie verhört und misshandelt werden. Leidet mit ihnen, als würden die Schläge euch treffen. (nach Hb 13,3)

Wer um seines Jesus-Bekenntnisses willen leidet, ist letztlich auch Vorbild und Ansporn für andere Gläubige. Am Leiden um Jesu willen hat dann die ganze Gemeinde teil – entweder direkt in der Verfolgung oder indirekt, indem sie sich um die Verfolgten kümmert und durch ihr Vorbild lernt. So schreibt Paulus an die Gemeinde: Wie es um mich steht, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten. Denn dass ich meine Fesseln für Christus trage, das ist im ganzen Prätorium und bei allen andern offenbar geworden; und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu. (Phil 1,12-14)

Darum geht es uns. Und nur darum. Wir wollen verfolgten Christen helfen. Wir wollen das Evangelium fördern und in Liebe weitergeben. Wir wollen lernen. Kurz: Wir wollen helfen, lieben, ermutigen.

Verfolgung hält die Jesusbewegung nicht auf. Letztlich werden auch die Widerstände nur der Förderung des Evangeliums dienen müssen und die freie Gemeinde herausfordern, selbst kühner und mutiger zu glauben und Nachfolge zu leben. Was brauchen wir hierzulande mehr als zuversichtliche, kühne und bekennende Christen?

Und Bekennen ist ja unser Auftrag. Jesus sagt: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. (Apg 1,8)

Der Funke soll überspringen! Das Zeugnis der bedrängten Gemeinde ist ein Vorbild, das wir nachahmen können. Jetzt wollen wir selbst Zeugen werden und sein – in der Kraft des Heiligen Geistes, da, wo Gott uns hingestellt hat.

So ergibt sich ein Segenskreislauf, eine Gemeinschaft im Geben und Nehmen: Jetzt helfe euer Überfluss ihrem Mangel ab, damit danach auch ihr Überfluss eurem Mangel abhelfe und so ein Ausgleich geschehe. (2. Kor 8,14)

Wo Christen selbst ermutigt werden, da sind sie auch motiviert zu spenden. So kann durch die praktische und schnelle Hilfe der HMK die bedrängte christliche Gemeinde gestärkt werden. Vielfach kümmern sich die verfolgten Christen dann noch in Nächstenliebe um die ihnen oft feindlich gegenüberstehenden Bevölkerungsgruppen und zeigen so ganz praktisch die Liebe Jesu. Mit solcher Glaubenserfahrung ermutigen und stärken die bedrängten Christen dann wieder die Christen in den Kirchen der „freien Welt“. Es ist ein Kreislauf, ein geistlicher Austausch im Geben und Nehmen.

Dafür arbeiten wir. Dafür beten wir. Darum ringen wir. Und so fördern wir das Evangelium durch unsere Arbeit, indem wir verfolgten Christen helfen und einladen, von ihnen zu lernen.

Wir glauben Bibel

Was wir jetzt von der verfolgten Gemeinde lernen können

Märtyrer ist griechisch und heißt Zeuge. Natürlich sind nur wenige im letzten Sinn des Wortes zu Märtyrern, also zu Blutzeugen berufen. Aber zu Zeugen sind wir als Christen alle berufen. Und wir alle müssen als Christen auch bereit sein, für das Zeugnis des Evangeliums Nachteile in Kauf zu nehmen, unser Kreuz auf uns zu nehmen. Dazu ermutigt das Vorbild der Märtyrer. Die Hoffnung der Märtyrer erinnert uns daran, dass das Kreuz nicht Endstation, sondern Durchgang zu einem neuen Leben und zugleich Quelle dieses Lebens ist. Das Zeugnis der Märtyrer will uns Mut machen auf unserem Weg in die Zukunft.

Dazu noch einmal das Pauluswort: „Ich lasse euch aber wissen: Wie es um mich steht, das ist nur mehr zur Förderung des Evangeliums geraten; und die meisten Brüder in dem Herrn haben durch meine Gefangenschaft Zuversicht gewonnen und sind umso kühner geworden, das Wort zu reden ohne Scheu.“ (Phil 1,12+14)

Was brauchen wir heute in Deutschland, Österreich, in der Schweiz oder überhaupt in Europa mehr als Christen, die von ihrem Glauben ohne Scheu reden?

Asims Opfer

Es ist üblich, dass Gottesdienste in Pakistan bewacht werden. Oft übernimmt die Jugend der Gemeinde diesen Dienst. Auch Asim hat sich als Freiwilliger für den Sicherheitsdienst zur Verfügung gestellt. Dieser Einsatz kostete ihn das Leben. Ein Selbstmordattentäter, den er vor der Kirche aufhielt, riss ihn mit seiner Bombe in den Tod.

Asims gesamte Familie befand sich in der Kirche. Durch seinen selbstlosen Einsatz hat er nicht nur seine Familie gerettet, sondern auch die anderen etwa 500 Gottesdienstbesucher. Die meisten blieben unverletzt, weil Asim den Terroristen aufhielt und so die Bombe explodierte, bevor der in die Kirche eindringen konnte.

Asim hatte einmal zu seiner Mutter gesagt: „Mutter, vielleicht wirst du mich verlieren, aber viele werden dadurch gerettet.“ Gott hat Asim im entscheidenden Moment die Kraft und den Mut gegeben, treu zu sein. Er hat seine Geschwister beschützt. In seiner entscheidenden Lebenssekunde war er bereit, alles für den HERRN zu geben, und Gott hat ihn treu erfunden.

Asim war erst 23 Jahre alt, als er sein Leben für seine Geschwister gab. Seine Eltern erzählen: Asim war sehr sensibel und gut. Die Schule konnte er aber nur bis zur 8.Klasse besuchen, weil die Familie das Schulgeld nicht länger aufbringen konnte.

Asim wollte den Sicherheitsdienst in der Gemeinde unterstützen. Seine Mutter sagt, dass sie dagegen war. Sie erklärte ihrem Sohn, dass Terroristen bei einem Anschlag zuerst die Sicherheitsleute erschießen würden, bevor sie dann die Kirche stürmen. Aber Asim wollte dennoch unbedingt diesen Dienst übernehmen.


Am Tag des Anschlags kam der Terrorist auf den Eingang des Kirchengeländes zu und wollte in die Kirche stürmen. Asim stellte sich dem Mann in den Weg. Der rief: „Lass mich durch, sonst sprenge ich dich in die Luft. Ich habe die Bombe.“ Asim warf sich dem Angreifer entgegen, packte ihn und sagte: „Und wenn ich sterben muss, ich lasse dich hier nicht durch.“ Dann zündete der Mörder die Bombe.

Bereits am Sonntag nach dem Selbstmordanschlag hat sich die Gemeinde wieder zum Gottesdienst versammelt. Es kamen doppelt so viele Gläubige wie sonst in den Gottesdienst! Und den Sicherheitsdienst hat Asims jüngerer Bruder am Eingangstor übernommen. Seine Mutter sagt: „Wir sind unendlich traurig, dass wir einen Sohn verloren haben, aber wir sind auch dankbar für den Mut unseres Sohnes, und dass er durch sein Opfer so viele Menschen retten konnte.“

Jesus sagte einmal: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“

Asims Opfer

Stephanus-Sonderpreis

Die Hilfsaktion Märtyrerkirche wird in diesen Tagen mit dem Stephanus-Sonderpreis ausgezeichnet:

Hilfsaktion Märtyrerkirche erhält Stephanus-Sonderpreis

Der Verein „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ (HMK) mit Sitz in Uhldingen-Mühlhofen erhält am 3. Juli in Wetzlar den diesjährigen „Stephanus-Sonderpreis für verfolgte Christen“. Die Organisation ist mit 170 Projekten in rund 50 Ländern dort tätig, wo die Gemeinden in Bedrängnis leben. Das überkonfessionelle Hilfswerk agiert unabhängig und seine Aktivitäten werden durch Spenden getragen.

Die HMK wurde 1969 von dem rumänischen lutherischen Pastor Richard Wurmbrand gegründet. Er wurde 1909 in Bukarest in eine deutsch-jüdische Familien hineingeboren, war aber in jungen Jahren Atheist, bevor er im Alter von 28 Jahren zum christlichen Glauben fand. Später versteckte er Juden vor der Verfolgung. Im Jahr 1948 geriet er in die Mühlen des kommunistischen Regimes, das ihn verhaftete, folterte und insgesamt 14 Jahre einsperrte. Von diesen Erfahrungen berichtete er in seinem ersten Buch „Gefoltert für Christus“. Wurmbrand ging es stets darum, weniger über diese Leiden als solche zu berichten, sondern davon zu erzählen, wie die Nöte im Aufblick auf das Kreuz Christi überwunden werden können.

Quelle: www.stephanus-stiftung.org

Die HMK bleibt dem Erbe verpflichtet von Richard und Sabina Wurmbrand und ihrem Sohn Michael Wurmbrand German Mission – in einer weltweiten Missionsfamilie – zu sein. Weltweit ist die HMK auch bekannt als Voice of the Martyrs Germany.

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www.verfolgte-christen.org